Geschichte als Ressource : politische Dimensionen historischer Authentizität
Wann, wie und durch wen wird Geschichte zu einer politischen Ressource? Welche Rolle spielen dabei Prozesse und Praktiken des Authentisierens historischer Ereignisse, Abläufe oder Persönlichkeiten? Und welche Ziele verfolgen die beteiligten Akteure? Gegenwärtig wird die Kontrolle über die Deutung von Vergangenheiten zu einem umstrittenen Gut im Kampf um politische Macht und ökonomische Ressourcen. Gerade in Krisenzeiten, aber auch angesichts konkurrierender medialer Einflüsse werden Behauptungen von Authentizität genutzt, um Ansprüche auf historische »Wahrheiten« oder »richtige« Erinnerungen durchzusetzen.
Die Autorinnen und Autoren nehmen Transformationsprozesse und Krisensituationen in postkolonialen, postsozialistischen und postimperialen Gesellschaften in Europa, Asien und Afrika in den Blick und analysieren Prozesse des Authentisierens sowie konkurrierende Ansprüche auf Authentizität. Sie beleuchten Zusammenhänge zwischen Authentizitätsbehauptungen, historischen Erfahrungen und Machtansprüchen.
Nicht die »Geschichte« oder die »Erinnerung« werden behandelt. Vielmehr ermöglicht der Blick auf die Verflochtenheit lokaler, nationaler und transnationaler Ebenen eine Analyse der Beziehungen zwischen Produktion und Rezeption historischer Authentizität.
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